Das Befüllen von Asche Anhänger im Human-Bereich
Aus aktuellem Anlass müssen wir uns leider diesbezüglich melden. Wenn Sie einen geliebten Menschen verloren haben, ist das furchtbar schlimm und der Schmerz unendlich groß. Jetzt gibt es viel zu organisieren und zu erledigen. Im Regelfall haben Sie sich noch nie mit dem Thema Asche Anhänger beschäftigt und nun werden Sie auf die Idee gebracht, so wenigstens ein klein bisschen des geliebten Menschen bei sich zu haben.
Rein rechtlich betrachtet, ist das Befüllen von Asche Anhängern eine Grauzone. In Deutschland gilt das Erdbestattungsgesetz und die Friedhofspflicht. Wobei die Bestattungsgesetze Ländersache sind und je nach Bundesland unterschiedlich sind. Nur mit einer Ausnahme oder dem dementsprechenden Bestattungsinstitut können Sie z.B. eine Seebestattung durchführen. Im Klartext heißt das, die Urne muss immer auf einem Friedhof vollständig beerdigt werden. Vollständig deswegen, weil es der allgemeinen Auffassung nach, sonst die Totenruhe stört.
Und genau da liegt das Problem. Bei einer Feuerbestattung, wird unter anderem auch der Sarg mit verbrannt. Somit ist ein Teil der Asche auch dem Sarg zu zuschreiben und dieser Teil kann theoretisch entnommen werden. Hinzu kommt, wir sprechen im Regelfall von ein paar Krümeln die in die Anhänger gefüllt werden. Die wenigsten Anhänger haben mehr Platz. Selbst wenn also eine Großfamilie sich Asche Anhänger befüllen lassen wollte, fehlt in der Urne immer noch nur ein minimaler Anteil, der dem Sarg zugeordnet werden kann. Theoretisch.
Grundsätzlich muss man auch dazu sagen, dass die Asche Anhänger von den Bestattern versiegelt werden können. Sodass auch diese Miniurnen dauerhaft versiegelt sind.
Deswegen gibt es mittlerweile viele Bestatter, die etwas Asche abfüllen. Sofern sie die Möglichkeit dazu haben und die Urne nicht versiegelt ankommt. Denn dies ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. In manchen Bundesländern kommt die Urne versiegelt zum Bestatter oder wird sogar direkt zum Friedhof geschickt und der Bestatter hat gar keinen Zugriff darauf.
Im Idealfall wissen Sie schon beim Todesfall, dass Sie einen Asche Anhänger möchten und sprechen das direkt beim Bestatter an. Dann kann Ihnen dieser sagen, ob er etwas abfüllen kann oder nicht. In manchen Fällen, z.B. wenn ein Angehöriger länger krank ist, und dieser den Wunsch äußert, können Sie sich auch schon im Vorfeld bei Bestattern erkundigen, ob diese solch einen Anhänger befüllen würden.
Der Grund für diesen Beitrag ist leider ein sehr trauriger Fall. Der Bestatter weigerte sich den Wunsch der Ehefrau zu erfüllen. Jedoch gibt es für Sie keinerlei rechtliche Handhabe, den Bestatter dazu zu bringen. Dieser muss das immer freiwillig tun.